Rituale | 01

… oder … was mache ich eigentlich am Sonntag.

Sonntags gibt es bei uns ein feines Frühstück. Brötchen oder Pfannkuchen, Rührei, frischer Eiersalat, Lachs manchmal Kaiserschmarrn. Auf jeden Fall etwas Besonderes. Der Göga und ich nehmen uns dann Zeit dies zu genießen. Unter der Woche gibt es bei uns morgens Hafersüppchen mit Honig. Geht schnell, schmeckt und macht lange satt. Aber Sonntag ist eben Sonntag und wir nehmen uns dann einfach die Zeit gemeinsam und in Ruhe zu frühstücken.

Meistens treffen wir Hundeleute uns dann zu einem ausgedehnten Training mit den Vierbeinern. Je nach Größe der Gruppe dauert das zwischen 2.5 bis 3.5 Stunden. Oft ist man danach entweder sacknass oder durchgefroren und gelegentlich auch beides.

Darum springe ich danach meistens in die Wanne, um mich aufzuwärmen und ein wenig Wellness zu machen.

Am späten Nachmittag ist dann Schreibtischzeit und ich plane die neue Woche. Das erledige ich sowohl am PC als auch in einem Notizbuch. Ich nenne ist jetzt mal bewusst nicht Bullet Journal, weil das suggeriert, dass ich hier so ein Kunstwerk liegen habe. Dem ist nicht so. Einzig das Deckblatt für den Monat gestalte ich etwas „hübscher“. (was Frau so hübsch nennt 😉 )

Bullet_Journal

Meine Wocheneinteilung ist sehr minimalistisch. 1 Kästchen für die Woche. Da stehen die Highlights drin oder die Blogposts, die ich schreiben / veröffentlichen möchte. Dann hat noch jeder Tag sein Kästchen. Termine, Geburtstage und meistens schreibe ich mir am Ende des Tages auf, was ich geschafft habe.

Tastatur

Wenn ich mal mehr Platz brauche, ist das kein Problem, dann nehme ich einfach noch ne Seite dazu. Das ist für mich der Grund keinen gekauften Kalender mehr zu nutzen. Ich bin so flexibler.

Viele von euch wissen, das ich chronisch krank bin. Das führt dazu, dass ich oft nicht so kann, wie ich gerne möchte und wenn es mir gut geht, ich nicht gut mit meinen Kräften haushalte, um Dinge nachzuholen. Das ist nicht gut und führt mich des Öfteren im Kreis herum. Erschöpfung, Ausruhen, Wuseln (zu viel), Erschöpfung ….

Die klassische To-Do Liste ist für mich nicht praktikabel. Oft stehen zu viele Dinge drauf, die nicht an einem Tag bzw. mit meiner Kraft für einen Tag schaffbar sind. Das frustet mich dann auch wieder. Also habe ich begonnen (vor zwei Jahren) mich und meinen Haushalt nach einem anderen Konzept zu organisieren.

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Auf den ersten Blick scheint das etwas konfus, da man an verschiedenen Orten im Haus tätig wird aber, die Arbeit wird in so kleine Stücke heruntergebrochen, dass es mir fast immer möglich ist die Punkte zu schaffen.

Natürlich gibt es auch tägliche Aufgaben. Die Hunde müssen raus, Einkäufe müssen erledigt werden, die Spülmaschine soll angestellt und ausgeräumt werden, Wäsche waschen (1! Maschine) und andere Kleinigkeiten. Wie gesagt, für mich funktioniert es gut. Den Planer habe ich mal auf einer englischen Internetseite gefunden.

Als ich noch gesund war, habe ich nach einem völlig anderem System versucht meinen Haushalt zu führen. Meistens bin ich an meinem freien Tag durch die Bude gedüst und habe von oben bis unten gewienert. Wie bescheuert ist man eigentlich.

Spätestens um 20:15 sitzen mein Göga und ich dann wieder auf der Couch um zu kriminalisieren.

So, nun wisst ihr was ich an Sonntagen mache.

 

14 Gedanken zu „Rituale | 01

  1. Ein sehr schöner Einblick in deine Rituale. Ich bin ganz begeistert. Dein Kalender-BuJo-Dingensda gefällt mir sehr gut. Ich nutze ja (noch?) meinen Moleskine-Kalender im A6-Format. Da gibt es links 7 größere Zeilen/Felder für die Wochentage und die rechte Seite ist leer (gepunktet) für Notizen aller Art. Noch komme ich gut damit klar. Aber deine Idee gefällt mir gut fürs nächste Jahr (Himmel, im März 2020 schon für 2021 planen? Wat bin ich bekloppt…), denn manchmal würde ich schon noch etwas mehr notieren wollen… Mal gucken.

    Deine Idee, den Haushalt in kleine Einheiten im Kalender zu planen, ist sehr gut. Was nutzen endlos lange To-do-Listen, wenn am Ende vor allem Frust übrig bleibt?! Und im Grunde hast du ja auch eine tägliche (oder in welchem Rhythmus auch immer) To-do-Liste für dich erstellt. Ich sollte die Haushaltsaufgaben unbedingt auch schriftlich festhalten, hier läuft es mal mehr mal weniger (meistens, seufz) gut und ich hechle den Aufgaben hinterher oder „vergesse“ dann schon mal zwei oder drei Wochen lang das Abstauben auch oben auf dem Wohnzimmerschrank usw. und Wollmäuse sind damit unsere einzigen „Haustiere“. 😀 Ich werde diese Idee von dir sofort umsetzen und die Aufgaben für diese Woche mal strukturiert in den Küchenkalender und/oder meinen Moleskine-Kalender eintragen (ich werde berichten, ob/wie es funktioniert hat). Ich neige ja dazu, mich nur allzu gerne zu verzetteln, da ich ständig neue Aufgaben (er)finde oder mich anderweitig ablenken kann…

    Das Frühstücksritual ist schön. Mein Mann und ich haben ein solches am Sonntagsabend. Nicht mit Frühstück, dafür gibt’s da traditionell Tomate & Mozzarella und wir sitzen dann gemeinsam vor dem TV und gucken „Terra X“. Seit Jahrzehnten ist das so… Ich liebe Rituale auch sehr!

    Soviel für den Moment. Hab eine gute und freundliche Woche und viel Freude bei allen Vorhaben.

    Herzensgrüße

    Anni

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    1. WOW, das ist glaube ich der längste Kommentar, den ich jemals hier erhalten habe. Zu einem Thema, bei dem ich mir nicht sicher war, ob ich das hier „preisgeben“ soll.
      Irgendwie, schaffen ja scheinbar alle immer alles. Ich nicht und ich habe da auch oft Schwierigkeiten mich nicht zu verzetteln.
      Ein Beispiel: Ich will eine Schublade ausmisten und auswischen und danach sieht die Küche aus wie nach nem Erdbeben. Mein Gehirn scheint zu glauben, es müsste den ganzen Schrank machen und dann überrollt mich diese Aktion.
      Wenn du magst, schicke ich dir den Plan mal per Mail. Ich habe ihn auf meinen Haushalt „modifiziert“ und passe ihn halt jede Woche an.
      Dass ihr auch ein Sonntagsritual habt finde ich toll. So klingt bei euch das WoE schön aus.
      Liebe Grüße und danke für deinen tollen Kommentar :*
      Ivonne

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      1. Und ich habe nicht mal alles geschrieben, was mir auf dem Herzen lag… 🤷‍♀️😄

        Au ja, bitte die Liste per E-Mail.

        Bügeln ist geschafft, jetzt das Bügelbrett wieder weg und noch eine Waschmaschine anwerfen, das war es dann auch für heute. 💪

        Liebe Grüße
        Anni

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  2. PS. Das mit der beispielhaften einen Schublade kenne ich. Dann schmiere ich noch kurz „nebenbei“ Ofenreiniger in den Backofen, entkalke die Kaffeemaschine und den Wasserkocher und ach, die Spülmaschine sollte auch mal wieder grundgereinigt werden. Und wollte ich nicht noch den Vorratsschrank entrümpeln? Wenn ich doch schon einmal dabei bin… Zack ist Abend und ich sitze inmitten eines Haufens von Lebens- und Putzmitteln und bin völlig aufgelöst, weil ich diesen Berg nieeeeeemals mehr bearbeitet bekomme. Kleine Häppchen. Und an diesen dran bleiben. Das ist schon sehr klug mit deiner Liste! Her damit! 🙂

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    1. Ich lach hier gerade Tränen!!! Genau SO lief das hier auch. An besonders produktiven Tagen habe ich das in 3 Räumen gleichzeitig geschafft. Ich bin fast ein bisschen erleichtert, dass ich damit nicht alleine bin.
      Ich umärmel dich mal fest und schick dir später die Liste 💪

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      1. Grins. 3 Räume gleichzeitig? Das schaff(t)e ich locker. 😀 😀 😀
        Wie gut, dass wir das jetzt geklärt haben und künftig nicht mehr machen!
        Küsschen

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  3. Liebe Ivonne, ich finde es sehr sympathisch, dass Dein Kalender einfach ein Kalender ist ;o) mit Termine, Geburtstagen, Sachen die erledigt werden wollen… Mir reicht da auch ein ganz minikleines Teil, weil mittlerweile ein Termin pro Woche ausreicht. Gerade wenn frau die Kräfte gut einteilen muss, finde ich solch eine Beschränkung wichtig. Im Alltag passiert ja eh schon genug kräftezehrendes. Ich musste das auch schmerzlich lernen, nachdem ich viele Jahre einfach über meine Kräfte agiert habe. Du machst das genau richtig, v.a. auch, dass Du Dir am Abend notierst, was Du alles geschafft hast. Wir neigen ja doch eher dazu immer zu gucken, was wir wieder nicht geschafft haben…
    Alles Gute für Dich, liebe Grüße Katrin

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    1. Hallo Katrin,
      ist es nicht immer ein „Lernen durch Schmerzen“? Lange Zeit geht das ja auch gut, wenn man nicht mit den Kräften haushaltet. Die Außenwelt bestätigt einen noch … was man nicht alles schafft und wie toll das alles ist .. und dann, wenn Frau mal „Nein“ sagt, werden die Gesichter lang und länger. Ich habe durch meine Krankheit lernen müssen auf meinen Körper zu hören und mich auch gut zu fühlen, wenn ich mal nicht den ganzen Tag gewuselt habe. Es lebt sich wirklich besser, wenn man das mal reflektiert hat.
      Ich grüß dich lieb zurück
      Ivonne

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      1. Da hast Du vollkommen recht und ja, auch ausruhen und Kraft schöpfen kann frau lernen ;o)
        Ganz liebe Grüße zurück
        Katrin

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